Sicherheit Boeing 737max
Die Boeing 737 MAX ist eine Weiterentwicklung der lange im Markt befindlichen Boeing 737-Flugzeuge. Durch den Erfolg von Airbus mit dem A320neo war Boeing gezwungen ein neues Flugzeug auf den Markt zu bringen, was ebenso Treibstoffeffizienz zum Ziel hatte. Daher wurde das bewährte Modell 737 weiterentwickelt, um aufwendige Schulungen von Piloten oder umfangreiche Zulassungsverfahren zu vermeiden. Durch die neuen schwereren Triebwerke, welche dadurch weiter vorne und höher am Flügel platziert werden mussten, neigte die Maschine zu Flugeigenschaften, welche die Nase nach oben zogen. Daher entwickelte Boeing das MCAS (Maneuvering Characteristics Augmentation System). Aus Kostengründen wurde das System allerdings nur von einem Sensor angesteuert. Bei Fehlfunktion konnte es passieren, dass die Nase des Flugzeuges wiederholt nach unten gedrückt wurde. 2018 und 2019 kam es folglich zu zwei Abstürzen. Die Sicherheitsbedenken führten zu einem weltweiten Flugverbot für die 737max, das von März 2019 bis November 2020 andauerte. Während dieser Zeit überarbeitete Boeing das MCAS-System und führte andere Verbesserungen an der 737max durch, um die Sicherheitsanforderungen der Regulierungsbehörden zu erfüllen. In der Zeit hat Boeing das System umfassend überarbeitet. Das aktualisierte MCAS verwendet nun Daten von zwei Anstellwinkelsensoren (Angle of Attack, AoA) und wird nur aktiviert, wenn beide Sensoren übereinstimmende Daten liefern. Zudem wird das System die Nase des Flugzeugs nicht mehr so aggressiv nach unten drücken. Seit der Wiederzulassung der Boeing 737 MAX im Jahr 2020 sind keine weiteren großen Zwischenfälle gemeldet worden. Obwohl das Flugzeug nun als sehr sicher gilt, bleibt das Vertrauen der Passageire in die 737 MAX aufgrund der früheren Sicherheitsbedenken beeinträchtigt.