Diebe, Touristenfallen, Gaunereien am Flughafen

Touristenfallen am Flughafen

Obwohl das Thema Sicherheit an den meisten Flughäfen oberste Priorität hat, werden jährlich tausende Touristen Opfer von Dieben und Kriminellen. Die Gauner wissen schließlich, dass bei einem längeren Urlaub oder einer Geschäftsreise oft ein attraktives Päckchen Bargeld im Gepäck ist. Auch schöne Uhren, ein Laptop oder Schmuck, die in vielen Gepäckstücken zu finden sind, lassen sich von Hehlern schnell und unkompliziert zu Bargeld machen. Um ein möglichst unattraktives Ziel für Diebstähle zu bieten, gibt es einige Tipps und Tricks, die wir hier verraten.

Diebstahl am Flughafen

Vermeide es, wie ein interessantes Opfer auszusehen

Es gilt dabei, das bevorzugte Opferprofil von Dieben am Flughafen möglichst schlecht zu erfüllen. Gut ist es, immer wachsam, möglichst unvermögend und daher möglichst uninteressant auf Diebe zu wirken.

Vermeide es daher:

  • dich allzu deutlich als Tourist erkennbar zu machen
  • den Eindruck zu erwecken, besonders vermögend zu sein (am Flughafen auf besonders teure Kleidung, Schmuck oder Accessoires verzichten)
  • erschöpfte und unachtsam zu erscheinen. Denn diese Menschen scheinen eine leichte Beute zu sein. Versuche daher einen stets wachsamen und frischen Eindruck zu machen

Diebstähle am Flughafen

Bereits vor einigen Jahren gab es auf Deutschlands Flughäfen eine Studie, die sich mit dem Thema Diebstahl befasste. Den Ergebnissen zufolge, gab es allein 2009 auf den deutschen Flughäfen ca. 6.400 Diebstähle von Geldtaschen, Handys, Laptops oder Gepäckstücken. Ein wirklich genaues Ergebnis scheiterte jedoch an den mangelnden Aufzeichnungen eines Großteils der Flughäfen.

Varianten des Diebstahls auf Flughäfen

Taschendiebstahl
Die Täter folgen bei den Diebstählen oft einem ähnlichen Muster. Sie nutzen Menschenmengen aus, um Körperkontakt zu den Passagieren zu bekommen und im allgemeinen Gedrängel einen Griff in fremde Mantel- bzw. Jackentaschen zu wagen.

Diebstahl am Kontrollband
Eine Gefahrenquelle sind auch die Kontrollbänder beim Check-In auf denen oft Geldtaschen, Handys oder Uhren offen abgelegt werden. Die langen Bänder (8 – 16 Meter) und die fehlende Möglichkeit das Ende dieser im Blick zu behalten, erleichtern es Kriminellen, sich am Eigentum der Passagiere zu vergreifen.

Gepäckdiebstahl
Gerade wenn du mit mehreren Gepäckstücken unterwegs bist, und diese am Boden abgestellt hast, heißt es stets achtsam sein – denn gerade kleine Gepäcksstücke mit einem Griff oder Riemen können schnell von Vorbeikommenden gepackt und mitgenommen werden. Beliebt ist bei Dieben auch der Trick, den Besitzer des Gepäcks anzurempeln. Im Moment der Unachtsamkeit greift sich dann ein Komplize ein abgestelltes Gepäckstück und verschwindet damit.
Trickbetrüger tarnen sich oft vielfältig. Das kann das hübsche Mädchen sein welches dir auf nette Weise eine Blume an die Kleidung steckt und dabei deine Geldtasche mitgehen lässt oder der arme Bettler, der nur darauf wartet, dass du deinen Geldbeutel zückst, um ihm zu helfen. Wichtig ist, sich nicht ablenken zu lassen, Körperkontakte mit fremden Menschen zu meiden und Wertgegenstände stets im Auge zu behalten. Wir empfehlen immer vorsichtig zu sein, egal ob Sie nachts fliegen oder tagsüber.

So passt du am besten auf Gepäck und elektronische Geräte auf

Nicht nur Koffer und Handtaschen, sondern auch die mittlerweile ständigen Begleiter Handy und Laptop sind beliebtes Diebesgut. Sie sollten daher nicht nur mit Passwörtern oder Fingerprints geschützt werden. Es gibt einige Tricks, die dazu beitragen können, dein Gepäck und deine elektronischen Geräte besser zu sichern:

  • Stelle deine Handtasche nie auf den Boden und platziere sie auch nicht an der Rückseite eines Sessels, da sie somit außerhalb deines Blickfeldes und leichtes Ziel für Diebe ist.
  • Rucksäcke sollten bei unüberschaubarem Gedränge seitlich oder vorne am Körper getragen werden.
  • Trage deine Hand- bzw. Umhängetasche stets mit der Verschlussseite Richtung Körper.
  • Versuche deinen Koffer eindeutig identifizierbar zu machen (z.B. mittels Aufklebern). Da du ihn somit leicht erkennen kannst, wird es für Diebe deutlich schwieriger, sich diesen am Gepäckband anzueignen. Gleichzeitig verringert sich dadurch auch die Gefahr, dass ein anderer Passagier den Koffer unabsichtlich mit dem eigenen verwechselt und mitnimmt.
  • Sichere deine elektronischen Geräte (Laptop, Handy, Tablet …) mit einer Anti-Diebstahl-App, mit der du diese sperren oder eventuell auch orten kannst, wenn sie geklaut werden.
  • Wenn du weißt, dass du dein Handy für längere Zeit nicht benötigst, solltest du zwischenzeitlich die SIM-Karte herausnehmen.
  • Erstelle Kopien von allen wichtigen Reisedokumenten, die du mitnimmst (einschließlich deines Reisepasses und Visums). Wenn du deine Unterlagen auch jederzeit online parat haben möchtest, solltest du Screenshots davon in einer E-Mail oder Cloud ablegen.

Bestmöglicher Schutz von Bargeld

  • Kleidungsstücke, in denen sich Geld oder Kreditkarten befinden, sollten nicht auf Sessellehnen oder in Garderoben platziert werden.
  • Trage dein Bargeld im Idealfall nicht in der Hosentasche oder einer Innentasche deiner Jacke. Es sollte sicherheitshalber in einer Tasche, die möglichst nahe an deinem Körper ist, verwahrt sein (z.B. in einem Geldgürtel oder in einem unauffälligen Brustbeutel).
  • Generell gilt – je weniger Bargeld du mit dir herumträgst, desto besser
  • Solltest du dennoch eine größere Geldsumme bei dir haben, dann verteile das Geld auf mehrere Orte.
  • Kleinere Mengen an Bargeld, die leicht zugänglich sind, haben ihren Vorteil. Muss schnell eine Kleinigkeit bezahlt werden, kann die Geldbörse, die eventuell verlockend gut gefüllt ist, im Verborgenen bleiben.
  • Vermeide größere Menschenmengen und unübersichtliches Gedränge – die beliebtesten Schauplätze von Trick- und Taschendieben. Wenn dir trotzdem jemand zu nahe kommt, versuche bewusst Abstand zu halten.

Rund um das Thema Kreditkartensicherung

Kreditkarten sind für viele Kriminelle eine besonders interessante Gelegenheit sich fremdes Geld anzueignen. Es gilt also auch bei der Verwendung und Aufbewahrung dieser Zahlungsmittel besonders vorsichtig zu sein:

  • Bewahre daher deine aktuelle Kreditkarte getrennt von deiner Brieftasche auf. Auch wichtige Dokumente oder sonstige Karten sollten nicht in der Brieftasche deponiert werden. Ein no-go ist natürlich die Aufbewahrung von wichtigen Karten und den zugehörigen Zugangscodes in der Geldtasche.
  • Nimm immer eine abgelaufene Kreditkarte in der Geldbörse mit. Im Falle eines Diebstahles bist du damit auf der sicheren Seite.
  • Kreditkarten-Skimming stellt ein nicht zu unterschätzendes Risiko dar. Solltest du bemerken, dass ein fremdes Objekt auf dem Geldautomaten angebracht ist, das den Anschein macht, deine Karte lesen zu können, solltest du eine Nutzung vermeiden. Außerdem solltest du bei der dazugehörigen Bank oder der nächsten Polizeistelle Meldung machen.
  • Wenn du deine Kreditkarte nutzt, dann verdecke die PIN-Eingabe beim Geldautomaten mit der freien Hand. So kann die Codeeingabe nicht beobachtet werden.
  • Bedenken solltest du auch, dass korruptes Personal in Bars, Restaurants oder Shops deine Kreditkarte durch ein eigenes Lesegerät ziehen kann, um die Daten später missbräuchlich zu verwenden. Du solltest daher immer selbst mit deiner Karte bezahlen und sie selbst durch das Lesegerät ziehen.
  • Für den Ernstfall, solltest du dir eine Notfallkarte mit den wichtigsten Telefonnummern für eine eventuelle Kreditkarten-Sperrung zurecht legen.

Achtung beim Check-In am Gepäckband

Ein beliebter Ort für einen raschen Beutezug ist das Kontrollband beim Check-In. Nirgendwo sonst werden Uhren, Schmuck, Laptop, Schlüssel oder sonstige Wertgegenstände so bereitwillig aus der Hand gegeben wie dort. Ein idealer Platz also, um sich unrechtmäßig zu bereichern. Es gilt daher:

  • Deponiere deinen Laptop in einer blickdichten Verpackung wie z.B.in einem dunklen Stoffbeutel.
  • Lege deine Wertgegenstände wie z.B. Schmuck, Uhren, Handy … nicht lose in den Security-Korb. Pack diese lieber in dein Handgepäck und stelle sicher, dass dieses gut verschlossen ist. Denn – ein Handy oder eine Uhr sind schnell geklaut. Ein Handgepäckstück lässt sich nicht so unauffällig vom Kontrollband mitnehmen.
  • Dein Flugticket oder auch dein Reisepass haben nichts im Security-Korb verloren. Sie sind nicht aus Metall und können somit am Körper oder im Handgepäck verstaut werden.

Wenn trotz aller Vorsichtsmaßnahmen etwas schief geht, dann melde dich beim Flughafenpersonal, der Flughafenpolizei oder (bei gröberen Notfällen) deiner Ländervertretung (Botschaft, Konsulat …), die dir gerne behilflich sein werden. Ergänzend dazu solltest du deine Kredit- oder EC-Karten so rasch wie möglich mittels Sperrnummer deaktivieren, wenn diese Teil der Diebesbeute geworden sind. Das gleiche gilt auch für dein Handy. Ideal ist es auch, wenn du dir vorab die Seriennummer deines Mobiltelefons mittels Eingabe von *#06# notiert hast. In diesem Fall kann nach dem Gerät gefahndet werden.
Solltest du eine Reisegepäckversicherung abgeschlossen haben, ist es auf jeden Fall wichtig, die Polizei zu informieren und eine schriftliche Diebstahlsanzeige anzufordern. Ansonsten kann es zu Problemen bei der Abwicklung des Schadenfalles kommen.

Ungewollter Kurier

Immer wieder geschieht es, dass Passagiere, die fremden Menschen am Flughafen einen Gefallen tun wollten, Pakete für diese mit in andere Länder nehmen. Erklärst du dich hilfsbereit, kannst du rasch zum Schmuggler werden, ohne es zu wissen und zu wollen. Denn das vermeintliche Päckchen an die liebe „Verwandtschaft“ in der Heimat enthält eventuell doch keine Briefe, Fotos oder sonstigen harmlosen Inhalt. Es kann vielmehr sein, dass du Drogen, Medikamente oder sonstige illegale Waren transportierst und somit zu einem Kurier für Kriminelle wirst. Daher – nimm nichts von Fremden an und traue keiner noch so rührseligen Geschichte, die man dir auftischt möchte, um dich auszunutzen.

Vorgetäuschter Ladendiebstahl

In einigen Ländern wurden vor nicht allzu langer Zeit „angebliche Ladendiebstähle“ am Flughafen erfunden. Dabei wurden Passagiere beschuldigt, teure Produkte gestohlen zu haben. Als „Beweise“ dienten oftmals Videobänder aus den Shops, die lediglich zeigten, dass die Passagiere in ihre Handtasche gegriffen haben. Dabei sollen sie die angebliche Beute versteckt haben. Den Fluggästen wurde nahegelegt, eine bestimmte Geldsumme zu bezahlen, um ein teures Gerichtsverfahren zu vermeiden.

Die Taxifahrertricks am Flughafen

Zu den Touristenfallen am Flughafen gehören auch die schmutzigen Tricks „einiger Taxifahrer“, die höchst unterschiedlich ausfallen können. Besonders gute „Opfer“ sind erschöpfte Touristen, die nach einem langen Flug oder einer Flugzeugverspätung wenig aufmerksam sind und nur mehr das baldige Ende ihrer Reise im Auge haben. Zu lange Fahrtrouten, vergessenes Einschalten von Taxametern oder das Anvisieren eines falschen Ziels, von welchem der Taxifahrer eine Provision erhält, gehören zu den bevorzugten Gaunereien.

Wenn du dich bei der Weiterfahrt vom Flughafen nicht von einem Taxifahrer über das Ohr hauen lassen möchtest, bist du gut beraten:

  • dich vorab über die üblichen Fahrpreise zu informieren
  • bereits von zuhause aus ein Taxi bei einer seriösen Firma zu reservieren
  • dich über „sichere Taxis“ im betreffenden Land zu erkundigen. So gibt es z.B. in Ägypten spezielle „sichere Taxis für Frauen“ – die „Pink Taxis“

Manche Reiseanbieter informieren auch in ihren Reiseunterlagen über die Rufnummern bevorzugt zu nutzender Taxiunternehmen, die sich über die Jahre einen guten Ruf gemacht haben.

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