Wo versteckte Gebühren lauern?

Clever fliegen

Versteckte Gebühren sind das Leid vieler Flugreisenden, die ursprünglich dachten, besonders günstig gebucht zu haben. Denn gerade die sogenannten „Billigairlines“ sind Meister darin, abzuzocken, wo man es nicht vermutet. Wofür alles Gebühren verrechnet werden und wieso billig oft teuer ist? Lesen Sie es hier nach.

Versteckte Gebühren beim Fliegen

Nur Handgepäck inkludiert

Manch einer kommt vielleicht gar nicht auf die Idee, dass bei seinem Flugticket nur Handgepäck inkludiert sein könnte. Ist man es doch gewohnt, ein Gepäckstück (mit einer limitierten Gewichtsgrenze) ohne Aufpreis mitnehmen zu dürfen. Dies ist mittlerweile ein Irrtum. Denn es gibt zahlreiche Airlines, die günstige Tarife anbieten, dafür aber nur ein kostenfreies Handgepäck erlauben. Wer den Koffer einchecken möchte, muss extra zahlen. Und diese „versteckte Gebühr“ lässt sich teilweise durchaus sehen: zwischen € 40.- und € 150.- (bei Finnair im Rahmen einer Gepäckaufgabe am Schalter) werden von den Airlines für diesen ergänzenden Dienst eingefordert. In Sachen versteckte Gebühren sind es aber durchaus auch traditionelle Airlines (wie z.B. Air France und Iberia), die mittlerweile günstige Tarife ohne Freigepäck anbieten. Es heißt also bei der Buchung genau schauen, was wirklich im Ticketpreis enthalten ist. Ist man ohne Extragepäck unterwegs, kann dies ja auch durchaus einen preislichen Vorteil bedeuten. Entscheidet man sich jedoch für einen Flug, bei dem kein zusätzliches Gepäck inkludiert ist, du wilst aber trotzdem eines mitnehmen, dann solltest du unsere Ratschläge beherzigen:

TIPP 1: In den meisten Fällen ist es günstiger, das Gepäckstück gleich online mit einzubuchen. Denn beim Check-In am Flughafen ist die Aufgabe meist wesentlich teurer.

TIPP 2: Du solltest auch darauf achtgeben, ob bei Umsteigeverbindungen die Gepäckgebühren für die Gesamtstrecke oder nur einen Teil der Strecke gelten.

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Übergepäck kostet extra

Ist im Flugticket ein Extragepäckstück inkludiert, dann heißt es auch auf das Gewicht zu achten. Dieses variierte jedoch von Fluglinie zu Fluglinie. In der Regel sind zwischen 15 und 23 Kilogramm (z.B. bei KLM, Eurowings, British Airways oder Austrian Airlines, oder andere) erlaubt. Ist dein Koffer schwerer, dann heißt es am Schalter einen Aufpreis pro zusätzlichem Kilo zahlen. Unterschieden wird bei diesen Extragebühren dann oft noch danach, ob es sich um einen Kurz-, Mittel- oder einen Langstreckenflug handelt (z.B. bei TUIfly) und ob man in der Haupt- oder der Nebensaison unterwegs ist (z.B. Ryanair). Manche Airlines (z.B. Lufthansa) unterscheiden auch nach Flügen innerhalb von Europa, zwischen Drittländern und interkontinentalen Flügen. Andere Airlines wie Turkish Airlines unterscheiden nach Sitzplatz (Ecconomy/Business Klasse oder Aktionsflüge).

TIPP 3: Bist du leidenschaftlicher „Auswärts-Shopper“, dann versuche beim Hinflug Platz und Gewicht beim Einpacken zu sparen. Somit sparst du in der Folge auch teure Gebühren für einen zu schweren Koffer beim Rückflug.

TIPP 4: Bei vielen Fluglinien kann man Übergepäck schon im Voraus melden bzw. dazu buchen. Dieses ist dann deutlich günstiger, als wenn du erst am Flughafen bemerkst, dass dein Gepäckstück zu schwer ist und du vor Ort zahlen musst. Diese sogenannten „Übergepäck-Pakete“ können meist in 5 Kilo-Stufen erworben werden.

Versteckte Gebühren beim Check-In am Schalter

Zu Beschwerden kommt es auch immer wieder, wenn Fluggäste beim Check-In am Flughafen plötzlich eine Extragebühr zahlen müssen. So aktuell im Sommer 2018 bei Laudamotion. Für jeden Check-In verrechnet die Fluglinie pro Strecke und Passagier auf österreichischen Flughäfen satte € 55,-. Ärgerlich, aber leider juristisch korrekt. Sind doch diese Kosten im „Kleingedruckten“ der Flugbedingungen angeführt.

Was sicher gebührenfrei ist, wenn man sich im Vorfeld erkundigt wo die besten Plätze im Flugzeug sind und sich bemüht genau einen dieser Plätze zu bekommen. Denn bei etwas mehr Platz tut man sich auch mit dem Handgepäck leichter und vermeidet damit eventuell teure Gebühren.

TIPP 5: Eine Alternative kann sein, wenn du deine Bordkarte vorab ausdruckst und zum Flughafen mitnimmst. Möglich wäre auch, diese auf dein Handy oder Tablet zu laden. Doch Achtung – einige Airlines akzeptieren keine „mobilen Bordkarten“.

Verpflegung an Bord

Die Tage, in denen bei fast jedem Flug ein kleiner Snack oder sogar eine ganze Mahlzeit serviert wurde, sind definitiv vorbei. Vor allem, wenn du Economy Class gebucht hast. Es ist vielmehr zur Regel geworden (außer bei Langstreckenflügen), für Essen und Getränke zahlen zu müssen. Und – wen wundert es – die Kosten sind meist nicht das, was man als „Schnäppchen“ bezeichnen kann.

TIPP 6: Auch wenn die Verpflegung in den Flughafenrestaurants teuer erscheinen mag – es ist dort noch immer wesentlich billiger, als an Bord.

TIPP 7: Beim Check-In sind gemäß den Sicherheitsbestimmungen nur Flüssigkeitsmengen von bis zu 100 ml erlaubt. Alles andere musst du abgeben. Es spricht aber nichts dagegen, eine leere Flasche im Handgepäck mitzuführen. Diese kannst du dann z.B. auf der Flughafentoilette mit frischem Wasser auffüllen und in das Flugzeug mitnehmen. Das ist auf jeden Fall noch deutlich günstiger, als die € 3.- die z.B. Ryanair für stilles Wasser an Bord verrechnet.

TIPP 8: Ahnst du schon vorab, dass dich an Bord der Hunger plagen wird, solltest du das beherzigen, was wir schon beim Übergepäck empfohlen haben. Online eine Mahlzeit zu buchen ist günstiger, als vor Ort zu kaufen.

Reservierte Sitzplätze

Nicht bei jedem Flug hat man die Möglichkeit vorab mittels Sitzplatzreservierung einen Platz zu sichern. Besonders Billigfluglinien berechnen für diesen Service eine zusätzliche Gebühr. Dazu kommt noch, dass die Fluglinien mittlerweile „gelernt“ haben, dass die Passagiere bereit sind, für besonders begehrte Plätze (z.B. mit etwas mehr Beinfreiheit) extra zu zahlen. Als eher hochpreisig in Sachen Flugplatzreservierung sind Emirates anzusehen, bei denen man im Schnitt zwischen € 25.- und € 120.- für den gewünschten Sitzplatz berappen muss.

Ein Novum gibt es seit dem ersten September 2018 bei Ryanair. Hier müssen Eltern, die mit Kindern unter zwölf Jahren unterwegs sind, bei der Buchung verpflichtend Sitzplätze reservieren. Pro Erwachsenem werden € 4.- in Rechnung gestellt. Es wird dadurch aber auch sichergestellt, dass die Familie während dem Flug beisammen sitzt. Für die Kinder selbst fallen keine entsprechenden Kosten an.

TIPP 9: Wenn du nichts gegen einen Aufpreis für einen besonders „guten“ Sitzplatz einzuwenden hast, empfehlen wir Apps wie z.B. Seatfrog (www.seatfrog.com). Damit kannst du noch bis kurz vor dem Einchecken bessere Sitzplätze zu deutlich günstigeren Konditionen buchen als bei einer Online-Abwicklung.

Treibstoffzuschläge

Diese scheinbar an den Staat abzugebenden Gebühren werden in Wahrheit von der jeweiligen Airline festgesetzt und müssen auch nicht an den Staat weitergegeben werden. Eine gute Gelegenheit für die Fluggesellschaften unter diesem Posten den eigenen Gewinn zu erhöhen. Und das so, dass es von kaum einem Passagier bemerkt wird.

TIPP 10: Für besonders clevere Passagiere gibt es Mittel und Wege diesen Treibstoffzuschlag zu reduzieren. Dazu gehören z.B. das Nutzen von Gabelflügen oder das Buchen von sogenannten Schwanzflügen.

Fixe Gebühren

Neben den oben genannten variablen Gebühren, gibt es aber auch fixe Gebühren. Dazu zählen z.B. die Gehälter des Flugzeugs- und des Bodenpersonals, die Wartung der Flugzeuge aber auch Steuern wie z.B. die Luftverkehrssteuer oder die Flughafensicherheitssteuer. An diesen Kosten kommst du bei keinem Flug vorbei. Sorry –zu diesem Punkt also keine Tipps von uns.

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Foto von Toa Heftiba auf Unsplash

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